Projektbeschreibung

3D-Druck – Technologie der Industrie 4.0 – als Mittel der Inklusion für Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswel

Den in Deutschland lebenden Menschen mit Behinderungen fehlt bislang der Zugang zu Elementen der Industrie 4.0 sowie zu innovativen Wertschöpfungstechnologien wie dem 3D-Druck. Hierdurch erfahren sie zusätzliche Benachteiligung in Hinblick auf kreative Arbeit, Jobchancen und Teilhabe an der Gesellschaft. Mit dem BMBF-geförderten Forschungsvorhaben proDruck startete ein neues Projekt, welches sich mit der Beseitigung solcher Barrieren beschäftigt und ein Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten will. Partner in diesem Projekt sind neben der Universität Paderborn, die als Koordinator des Projektes agiert, auch die von Bodelschwinghsche Stiftung (VBS) Bethel, die LEONEX Internet GmbH und die trinckle 3D GmbH.

Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts proDruck ist die Erarbeitung eines ganzheitlichen Beschäftigungsmodells für Menschen mit Behinderung. Dabei sollen die Entwicklung und der Druck von individuellen Alltagshilfen im Fokus stehen und so die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. Mit der Entwicklung neuartiger Geschäftsmodelle und eines online-basierten Schulungskonzepts wird die Teilhabe an zukunftsfähigen Technologien und deren aktiver Mitgestaltung ermöglicht. Es wird zuerst der Aufbau einer 3D-Druck-Werksatt erfolgen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung ausgerichtet ist. Ergänzt wird diese durch die Entwicklung von Schulungskonzepten, die angepasst an das jeweilige Lernniveau Kenntnisse zu den eingerichteten Arbeitsplätzen und den 3D-Druckern vermitteln. Parallel wird eine 3D-Druck-Onlineplattform aufgebaut, die ein Forum für den Austausch von Anwendern mit Experten bietet. Zudem wird dort ein Online-Schulungsangebot etabliert, welches Wissen über Konstruktion, Parametrisierung und Herstellbarkeit von 3D-gedruckten Alltagshilfen vermittelt. Darüber hinaus wird es auf der Plattform die Möglichkeit geben, selbst designte Bauteile anderen Anwendern zur individuellen Weiterentwicklung und zum Kauf zur Verfügung zu stellen. Ein spezielles, zu erarbeitendes Qualitätsprogramm überprüft die Druckbarkeit und gibt den 3D-Druck in der Behindertenwerkstatt in Auftrag. Mit der erfolgreichen Umsetzung des Projekts wird die Onlineplattform den Transfer der Produktideen eines Einzelnen über ganz Deutschland ermöglichen. Des Weiteren können die konstruierten Montagehilfen als Vorbild für die Industrie dienen, um Menschen mit Behinderungen den bislang fehlenden Zugang zu vielen Wirtschaftssektoren zu ermöglichen. Dadurch können Inklusion gefördert und weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden.

Zur Erreichung dieser Ziele werden die zwei Hauptanliegen (Aufbau einer 3D-Druck-Werkstatt und der Aufbau einer Onlineplattform) in 5 Teilziele untergliedert. Darüber hinaus wird ein eigener Bereich zu Fragen in den Feldern Ethik und Sicherheit (Kundendaten, Produktschutz, etc.) vorgesehen.